VBE: Erster Schritt, aber NRW braucht eine langfristige Perspektive
Damit die Qualitätsverbesserung im Elementarbereich gelingt, braucht es vor allem ausreichend Personal.
„Aktuell führt der Personalmangel bereits vielerorts zu einer Reduzierung der geplanten pädagogischen Angebote. Die Gelder, die aus dem ‚Gute Kita Gesetz‘ in die Ausbildungsoffensive fließen, sind aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es fehlen in den nächsten Jahren tausende Erzieherinnen und Erzieher. Die Personalgewinnung ist eine der wichtigsten Aufgaben“, sagt die VBE-Referatsleiterin Erzieher/-innen.
Für NRW ist ein weiteres beitragsfreies Kitajahr geplant.
„Wenn ein zweites Kitajahr beitragsfrei gestellt werden soll, dann muss es das erste Kitajahr sein, in dem das Kind eine Kindertageseinrichtung besucht, damit ein früher Zugang für alle Kinder möglich ist. Bildungszugänge sollen niederschwellig sein. Dies gilt auch für die Gestaltung der Elternbeiträge. Wir fordern die Elternbeitragsfreiheit für den Elementarbereich als erste institutionelle Bildungseinrichtung. Wenn Elternbeiträge weiter erhoben werden müssen, muss es eine landesweit einheitliche Regelung geben“, erklärt Nolte.
Die angekündigte Flexibilisierung der Öffnungszeiten bewertet der VBE kritisch. Barbara Nolte erklärt dazu:
„Die Lebenswirklichkeit vieler Eltern wird berücksichtigt. Die Flexibilisierung ist allerdings kein Qualitätsmerkmal für Bildung solange in den Kindertageseinrichtungen die Erzieher-Kind-Schlüssel nicht den geforderten Qualitätsansprüchen genügen. Die Flexibilisierung der Betreuungszeit vermittelt Eltern vordergründig, Familie und Beruf besser vereinbaren zu können und dabei die beste Bildungs- und Entwicklungsförderung für ihr Kind zu erhalten. Dabei sinken die Personalstandards und die personelle Besetzung durch diese Ausweitung. Die Qualität wird dadurch nicht verbessert.“
Pressemitteilung 84-2019
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